Feinsteinzeug, Steingut, Natursteine: Die Welt der Fliesen ist unglaublich groß – und verwirrend, wenn man keinen Überblick über die verschiedenen Fliesenarten hat. Wir zeigen Ihnen deshalb, wie Fliesen klassifiziert werden, und erklären Ihnen die unterschiedlichen Materialkategorien, Verwendungszwecke, Formate und Zusatz-Eigenschaften. Damit fällt die Orientierung im Fliesen-Fachgeschäft viel leichter, und Sie finden garantiert in der Masse der Fliesenarten eine Fliese, die Ihren Ansprüchen gerecht wird.
Beim Verlegen von Fliesen ist es wichtig, die spezifischen Eigenschaften der Beläge zu kennen. Nur so erhalten Sie eine Fläche, die nicht nur gut aussieht, sondern auch den Ansprüchen ihrer Umgebung gerecht wird. Welche Eigenschaften ein bestimmtes Fliesen-Modell aufweist, lässt sich bereits annähernd durch die übergeordneten Fliesenarten bestimmen.
Im Großen und Ganzen unterscheiden sich Fliesen nach:
- dem Material bzw. der Herstellungsweise (z.B. Keramik oder Glas)
- dem Verwendungsbereich (z.B. Wand oder Boden, Innen- oder Außenbereich)
- Größen und Formate (z.B. XXL- oder Mosaikfliesen)
- spezielle Oberflächen- und Kanten-Eigenschaften (z.B. unglasierte oder glasierte Fliesen, rektifiziert oder nicht)
Fliesenarten werden vorrangig anhand von dem zugrundeliegenden Material bestimmt. Eine Fliese kann aus folgenden Materialien bestehen:
- Keramik (Steinzeug, Feinsteinzeug, Steingut)
- Natursteine
- Zement
- Glas
Im Folgenden geben wir Ihnen einen detaillierteren Überblick zu den verschiedenen Material-Gruppen, die zur Unterscheidung von Fliesen wichtig sind:
Sie erfreuen sich großer Beliebtheit und sind in ihrem Design äußerst vielseitig: die Keramikfliesen. Fliesenarten, die zu dieser Oberkategorie gehören, werden vorrangig aus Sand, Ton und Feldspat hergestellt, unter starker Hitze in ihre Form gebracht und in manchen Fällen zusätzlich glasiert.
Bei den Keramikfliesen unterscheidet man zwischen drei Gruppen:
Gruppe 1: Steinzeug
Steinzeugfliesen gehören zu den Fliesenarten aus Keramik. Dank einer mittelhohen Dichte des Materials können Sie Steinzeug drinnen gleichermaßen an Wänden und auf Böden verwenden. Starke Nutzung oder beispielsweise säurehaltige Flüssigkeiten können dieser Art von Fliese nichts anhaben. Fällt Ihre Wahl beim Fliesen-Kauf also auf Steinzeug, sind Sie hinsichtlich des Verwendungsortes sowie der Verwendungsart sehr flexibel.
Gruppe 2: Feinsteinzeug
Wie der Begriff „Feinsteinzeug“ schon vermuten lässt, handelt es sich hierbei um Fliesenarten, deren Zusammensetzung im Vergleich zu Steinzeugfliesen besonders fein ist. Das liegt an der extremen Brenntemperatur, die die Grundmaterialien in besonders hoher Dichte zu einer fertigen Fliese formt. Damit ist eine Fliese aus Feinsteinzeug die erste Wahl, wenn Sie einen sehr beständigen Belag für Wand und Boden benötigen – egal, ob es um den Innen- oder Außenbereich geht. Denn selbst Frost halten die Feinsteinzeugfliesen problemos aus. Für die Verwendung im Außenbereich sollten Sie aber am besten eine Fliesenstärke von 2 cm wählen.
Gut zu wissen: Feinsteinzeugfliesen sind in vielen verschiedenen Optiken erhältlich. So können Sie zum Beispiel glasierte und unglasierte Varianten erwerben. Bei Krüger Hannover erhalten sie sogar Feinsteinzeug, dass wie ein völlig anderes Material aussieht. Dazu gehören Metallfliesen, Betonfliesen, Terrazzofliesen und Varianten in Holzoptik. Eine interessante Alternative zu echtem Marmor und anderen Natursteinen kann auch eine preiswertere Fliese aus Feinsteinzeug in täuschend echter Naturstein-Optik sein.
Gruppe 3: Steingut
Während Steingutfliesen leichter zu handhaben sind als andere Fliesenarten, sind sie weniger dicht und damit anfälliger für Schäden. Wasser kann daher vergleichsweise schnell in das Material eindringen und bei Temperaturen unter dem Null-Punkt die Fliese zerbersten lassen.
Deshalb gilt: Verwenden Sie Steingutfliesen nie im Außenbereich! Am besten bringen Sie Fliesen dieser Art stattdessen an Wänden innerhalb des Wohnbereichs an. Hier sind sie äußerst praktisch und ermöglichen bei benötigten Aussparungen einen problemlosen Zuschnitt. Damit Feuchtigkeit Ihre neue Fliese aus Steingut nicht so einfach zerstört, wird sie vom Hersteller häufig mit einer speziellen Schutzschicht überzogen, also als glasierte Fliesen hergestellt.
Anders als eine Fliese aus Keramik muss die Natursteinfliese nicht künstlich gemischt und gebrannt werden. Natursteinfliesen sind Fliesen, die aus natürlichem Stein zugeschnitten werden. In Ihrer Grundform sind sie somit Natur pur und dementsprechend einzigartig in ihrem Aussehen. Je nach gewünschtem Einsatzbereich werden Fliesen aus Naturstein jedoch zum Teil vorbehandelt, um deren Oberfläche zu schützen.
Zu den beliebten Fliesenarten aus Naturstein gehören Platten aus:
- Marmor
- Granit
- Kalkstein
- Quarzit
- Schiefer
- Travertin
- Basalt
Neben Fliesenarten wie Keramik- oder Natursteinfliesen gibt es auch Bodenbeläge aus Zement. Bei deren Herstellung durchläuft der Zement einen besonderen Trocknungsprozess. Die fertige Zementfliese ist häufig bunt gestaltet – und zum Teil auch in nostalgischen Mustern erhältlich, denn diese Art der Fliese genoss bereits im Jugendstil große Beliebtheit. Die Zementfliesen sind weniger hart als andere Fliesenarten. Ihre Oberflächen müssen außerdem speziell behandelt werden, um Dreck oder Fett abweisen zu können. Mit diesen Eigenschaften eignet sich die Zementfliese vor allem als Fliese für den Innenbereich.
Bei dieser Art von Fliese wird eine Platte mit einer Farb- oder Musterschicht sowie einer Glasschicht kombiniert. Seltener wird auch das Glas selbst mit einer farbigen Beschichtung ausgestattet, um einzigartige Kreationen herzustellen. Unifarben oder bunte Farbverläufe – die Vielfalt der Glasfliesen ist groß, und kann an Innenwänden, zum Beispiel in der Dusche, für interessante Effekte sorgen. Glasfliesen sind robust gegenüber Kratzern und Säuren, erfordern jedoch eine andere Vorgehensweise bei der Anbringung als andere Fliesenarten.
Bei dieser Art von Fliese wird eine Platte mit einer Farb- oder Musterschicht sowie einer Glasschicht kombiniert. Seltener wird auch das Glas selbst mit einer farbigen Beschichtung ausgestattet, um einzigartige Kreationen herzustellen. Unifarben oder bunte Farbverläufe – die Vielfalt der Glasfliesen ist groß, und kann an Innenwänden, zum Beispiel in der Dusche, für interessante Effekte sorgen. Glasfliesen sind robust gegenüber Kratzern und Säuren, erfordern jedoch eine andere Vorgehensweise bei der Anbringung als andere Fliesenarten.
Antik anmutende Terrazzofliesen bringen mediterranes Flair in Ihr Zuhause. Sie empfinden einen Bodenbelag nach, den bereits die Römer verwendeten. Hier wurde eine Art Estrich aus unterschiedlichen Materialien gegossen, der ein durchgängiges, oft mehrfarbiges Muster ergab. Moderne Fliesenarten können die Terrazzofliesen in ihrer Optik nachahmen, werden jedoch wie klassische Fliesen verlegt.
Sie ziehen die Optik hölzerner Böden vor, möchten aber nicht auf die Vorteile einer Fliese als Bodenbelag verzichten? Dann greifen Sie einfach zu Holzfliesen. Dabei handelt es sich um Fliesen aus Steinzeug, Feinsteinzeug oder Steingut, die aussehen wie ein Holzboden. Ob hell oder dunkel, breite Planken oder schmale Dielen, mit Astloch-Optk oder ohne – die Auswahl ist groß.
Sie ziehen die Optik hölzerner Böden vor, möchten aber nicht auf die Vorteile einer Fliese als Bodenbelag verzichten? Dann greifen Sie einfach zu Holzfliesen. Dabei handelt es sich um Fliesen aus Steinzeug, Feinsteinzeug oder Steingut, die aussehen wie ein Holzboden. Ob hell oder dunkel, breite Planken oder schmale Dielen, mit Astloch-Optk oder ohne – die Auswahl ist groß.
Fliesenarten können Sie nicht nur auf Basis des Materials, sondern auch in Hinsicht auf die vorgesehen Verwendungsbereiche unterscheiden. Wichtig dabei sind vor allem zwei Fragen:
- Ist die Fliese nur für die Verlegung an der Wand oder flexibel einsetzbar und auch für die Belastung auf Böden geeignet?
- Kann die Fliese nur im Innen- oder auch im Außenbereich verlegt werden?
Um ihre Robustheit gegenüber mechanischen Einwirkungen und äußeren Belastungen zu gewährleisten, sollte eine Fliesenart, die Sie auf Böden verlegen, widerstandsfähiger als eine Wandfliese sein. Die Dicke der Fliese, aber auch deren Dichte und Gewicht können Indikatoren für eine entsprechende Eignung sein.
Die Beanspruchung des Fliesenmaterials erhöht sich, sobald diese im Außenbereich verlegt wird – zum Beispiel auf der Terrasse. Wasser und Frost können der Fliese leicht zusetzen, wenn sie nicht witterungsbeständig ist. Welche Fliesen sich für welchen Bereich eignen, erfahren Sie in der Regel bei Ihrem Fachhändler.
Gut zu wissen: Suchen Sie Badfliesen oder Küchenfliesen für einen neuen Bodenbelag in den entsprechenden Räumen, sollten Sie unbedingt auch auf die Rutschfestigkeit der Fliese achten. In Nassräumen ist diese Eigenschaft wichtig, um mehr Sicherheit zu gewährleisten
Fliesen gelten als vielseitige Wand- und Bodenbeläge. Das liegt nicht nur an den unzähligen Materialien, die bei der Herstellung der unterschiedlichen Fliesenarten verwendet werden. Moderne Fliesen überzeugen durch die verschiedensten Formen. Nicht nur rechteckige Fliesen, sondern auch quadratische, hexagonale oder besonders ausgefallene Varianten sind auf dem Markt erhältlich – wie zum Beispiel Fischschwanz-Fliesen.
Bei der Suche nach Fliesen haben Sie außerdem die Wahl zwischen verschiedenen Fliesen-Größen. Die kann bei der Gestaltung einen großen Unterschied machen und die Wirkung des Raums entscheidend verändern.
Fliesen gelten als vielseitige Wand- und Bodenbeläge. Das liegt nicht nur an den unzähligen Materialien, die bei der Herstellung der unterschiedlichen Fliesenarten verwendet werden. Moderne Fliesen überzeugen durch die verschiedensten Formen. Nicht nur rechteckige Fliesen, sondern auch quadratische, hexagonale oder besonders ausgefallene Varianten sind auf dem Markt erhältlich – wie zum Beispiel Fischschwanz-Fliesen.
Bei der Suche nach Fliesen haben Sie außerdem die Wahl zwischen verschiedenen Fliesen-Größen. Die kann bei der Gestaltung einen großen Unterschied machen und die Wirkung des Raums entscheidend verändern.
Alternativ können Sie zu Fliesenarten im kleinen Format greifen, und daraus ein Mosaik verlegen lassen. Mosaikfliesen sind aus Glas, Naturstein oder Keramik erhältlich und können kreativ verlegt werden. Fliese für Fliese ergeben sich so interessante Muster, die Ihrem Raum eine exquisite Atmosphäre verleihen.
Je nach Fliesenart sind Mosaike sowohl im Außenbereich – zum Beispiel für Pools – als auch im Innenbereich – zum Beispiel als dekorative Küchenfliesen – einsetzbar. Die Fliesenverlegung vereinfachen heutzutage sogenannte Mosaiknetze – also vorgefertigte Mosaikreihen, die Sie einfach anbringen können.
Besonders keramische Fliesenarten lassen sich in einer Eigenschaft voneinander unterscheiden: der Glasur. Während Steingutfliesen in der Regel über eine solche Schutzschicht verfügen, ist diese bei Steinzeugfliesen und Feinsteinzeugfliesen optional.
Als Faustregel gilt: Verlegen Sie Fliesen mit Glasur an Orten, an denen Feuchtigkeit, Dreck, Chemikalien, Öl oder Fette deren Oberflächen ansonsten verunreinigen könnten.
Dennoch haben auch Fliesen ohne Glasur Ihre Vorteile. Im Bad beispielsweise, wo die Bodenfliesen häufig feucht sind und sich Wasser darauf ansammeln kann, ist die Gefahr, auszurutschen und sich zu verletzen, geringer, wenn es sich um unglasierte Fliesen handelt. Außerdem sind sie weniger anfällig für Kratzer und Abnutzung, und eigenen sich damit besonders für einen Bereich, bei dem eine hohe Beanspruchung der Fliesen zu erwarten ist.
Gut zu wissen: Auch bei glasierten Fliesenarten gibt es Unterschiede in der Widerstandfähigkeit. Wie schnell sie abnutzen, können Sie anhand der Abriebklassen 1 bis 5 besser einschätzen. Die zu erwartende Abriebfestigkeit steigt mit der Höhe der Abriebklasse. Die Abriebklasse 1 beschreibt deshalb empfindliche Fliesen, die Sie nur an Wänden im Innenbereich verlegen sollten, während die Abriebklasse 5 glasierte Fliesen umfasst, die vergleichsweise robust sind. Sie können daher oftmals auch im Außenbereich verwendet werden. Ähnlich verhält es sich bei der sogenannten Ritzhärte. Mit einer Skala von 1 (äußerst empfindlich) bis 10 (unempfindlich) gibt dieser Wert an, ob Sie schnell mit starker Verkratzung rechnen müssen.
Beachten Sie nicht zuletzt auch, dass eine Glasur die Optik der Fliese leicht verändern kann. Wird die Fliese glasiert, kann ihre Oberfläche dadurch einen glänzenden Effekt erhalten. Bei der Wahl zwischen glasiert und unglasiert sollten Sie deshalb sowohl praktische als auch gestalterische Aspekte beachten.
Badezimmer, Küche und so manch gewerbliche Räume haben eins gemeinsam: Ihre Böden sind häufig feucht oder nass. Das kann gefährlich werden, wenn die falschen Fliesenarten gewählt wurden. Denn: Manche Fliesen sind rutschiger als andere. Ob die Wunsch-Fliese für eine Verlegung in solchen Räumen geeignet ist, können Sie mithilfe des Trittsicherheitswertes feststellen.
Dieser Wert wird in zwei verschiedenen Skalen gemessen. Welche davon verwendet wird, hängt von dem vorgesehenen Einsatzbereich ab:
Trägt man an dem Ort, an dem die gewählten Fliesen verlegt werden sollen, in der Regel Schuhe? Dann geben die Werte R9 (wenig trittsicher) bis R13 (sehr trittsicher) an, wie rutschig die Fliesen sind.
Trägt man an dem Ort, an dem die gewählten Fliesen verlegt werden sollen, in der Regel keine Schuhe und läuft barfuß? Dann geben die Werte A (wenig trittsicher) bis C (sehr trittsicher) an, wie rutschig die Fliesen sind.
Möchten Sie sich über die Eigenschaften einer bestimmten Fliese informieren, kann diese als „kalibriert“ oder „rektifiziert“ gekennzeichnet sein. Das ist besonders häufig bei Fliesenarten wie den Feinsteinzeugfliesen der Fall.
Sowohl die Kalibrierung als auch die Rektifizierung beschreiben zusätzliche Schritte im Herstellungsprozess der Fliese, um die spätere Fliesenverlegung leichter zu machen.
Kalibrierung
Um keramische Fliesen herzustellen, wird eine bestimmte Materialmischung unter starker Hitze gebrannt. Dabei entstehen leichte Abweichungen zwischen den verschiedenen Fliesen. Manche sind etwas größer, manche etwas kleiner. Das kann es schwieriger machen, die Fliesen später einheitlich zu verlegen.
Kalibrierte Fliesen jedoch werden erst in ihre gewünschte Form gebracht und danach gebrannt. So entstehen Fliesen, die nahezu gleich groß sind. Kleinere Unterschiede, die weiterhin bestehen, werden bei der Sortierung der Fliesen bedacht. Fliesen mit ähnlichen Maßen werden dann mit einem einheitlichen Kaliber gekennzeichnet.
Rektifizierung
Während die Kalibrierung eine Bearbeitung der Fliese vor dem Brennen beschreibt, findet die Rektifizierung einer Fliese erst danach statt. Die Hersteller schneiden hierbei Unterschiede in der Länge und Breite der Fliese einfach ab. Die Kanten rektifizierter Fliesen sind zudem immer rechtwinklig angepasst und aufgrund einer sogenannten Fase oben meistens etwas schräg. So erhalten Sie vom Hersteller Fliesen mit robusteren Kanten, die sich selbst mit dünnen Fugen gut verlegen lassen.
Ob Fliesen aus Steingut oder Glas, glasierte oder unglasierte Varianten, für die Wand oder Ihre Böden, draußen oder drinnen – die hohe Vielfalt der Fliesenwelt überzeugt. Sie interessieren sich für eine bestimmte Fliese oder haben noch Fragen zu den unterschiedlichen Fliesenarten? Dann besuchen Sie uns in unserer Fliesenausstellung in Hannover. Unsere Expertinnen und Experten beraten Sie zu den verschiedenen Eigenschaften und dem vorgesehenen Einsatz Ihrer Wunsch-Fliese und zeigen Ihnen auf über 1.500 m2 unsere Fliesen-Highlights. Kommen sie vorbei!